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Geburtsablauf

In diesem Kapitel erhalten Sie einige Informationen zu den Themen natürliche Geburt (Spontangeburt, Vakuumgeburt) sowie den Möglichkeiten der Schmerzlinderung unter der Geburt. All diese Themen werden aber in einem ausführlichen Gespräch - idealerweise im Beisein des Partners - anlässlich der Schwangerschaftskontrolle mit ca. 32 SSW diskutiert.

 

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Spontangeburt

Im Vergleich zu den meisten Tierarten ist die Geburt beim Menschen relativ kompliziert. Einerseits ist der Kopf im Laufe der Evolution infolge des Gehirnwachstums im Vergleich zum Becken der Frau relativ grösser geworden, anderseits muss der Kopf des Kindes auf seinem Weg durch das Becken wegen der engen Verhältnisse eine Rotation um 90 Grad durchmachen. Dies als Folge des Wechsels der Primaten zur Fortbewegung im aufrechten Gang.

 

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  1. Eintreten des Köpfchens ins Becken. Dabei muss es quer eingestellt sein, d.h. die Augen des Kindes schauen nach links oder nach rechts.

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  1. Tiefertreten des Köpfchens, Beugung im Nacken und Drehung des Gesichts zur Wirbelsäule hin.
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  1. Durchtritt des Köpfchens unter dem Schambein (helles Oval) in maximal gebeugter Stellung.
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  1. Das Köpfchen ist geboren. Es folgt dann erneut eine Drehung um 90 Grad zur Geburt der Schultern und des übrigen Körpers.

 

Vakuumgeburt

Wenn der Muttermund vollständig eröffnet ist und die Geburt beendet werden sollte (weil die Mutter erschöpft ist oder die Herztöne des Kindes langsamer werden), wird die Saugglocke eingesetzt. Die Saugglocke ist eine flexible Kappe aus Silikon, die sich dem Köpfchen des Kindes anpasst und mit einer Vakuumpumpe verbunden wird.

 

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  1. Einführen der Saugglocke und Anlegen am tiefsten Teil des Köpfchens. Das Köpfchen wird nun während der Wehe vorsichtig hinuntergezogen.
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  1. Führen des Köpfchens in einer Bogenbewegung unter dem Schambein hindurch. Die linke Hand des Geburtshelfers schützt dabei den Damm.

 

Möglichkeiten der Schmerzlinderung

Geburtswehen sind schmerzhaft, aber wegen der sehr individuellen Schmerzempfindung kann keine Schwangere voraussagen, wie gut sie diese Wehen wird «verarbeiten» können. Allgemein empfiehlt sich, ohne allzu feste Vorsätze in die Geburt hineinzugehen. Wie alle Punkte im Zusammenhang mit der Geburt, wird auch das Thema "Schmerz" in einem individuellen Gespräch etwa 8 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin angesprochen. Folgende Optionen können unter anderem angeboten werden:

  • Zäpfchen, Tabletten, homöopathische Mittel

  • Injektion (Spritze) von Schmerzmitteln in die Vene oder in den Muskel

  • Teilnarkose (Periduralanästhesie = PDA). Wirksamste Schmerzlinderung, wobei die Gebärende dank neuen Medikamenten ihre Beine nach wie vor spürt und oft auch kürzere Strecken gehen kann.

 

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Generell gilt: Teilen Sie der Hebamme rechtzeitig mit, wenn Sie eine Schmerzlinderung brauchen. Niemand muss unter der Geburt den Helden spielen! Welche Art Schmerzlinderung in der momentanen Situation die beste ist, wird Ihnen die Hebamme empfehlen und sie wird bei Bedarf jederzeit mit mir Rücksprache nehmen.

Und sprechen Sie Ängste im Zusammenhang mit Ihrer anstehenden Geburt bei einer Kontrolluntersuchung unbedingt an!

 

Gebärposition und Dammschnitt

Auch diese Themen werden mit der Schwangeren und ihrem Partner anlässlich einer ausführlichen Kontrolle mit Ultraschalluntersuchung zwischen der 30. und 32. SSW besprochen.